Im dritten Anlauf gelang dem FC Schalke 04 gegen Fortuna Düsseldorf am Samstagabend (3:1) im Topspiel der 2. Liga endlich der ersehnte erste Heimsieg. Ein wesentlicher Faktor waren die Fans, die die Mannschaft unermüdlich anfeuerten.
Auch nach dem frühen Schock-Rückstand durch Shinta Appelkamp (12.). Das war auch Trainer Dimitrios Grammozis nicht entgangen. „Mich hatte es schon sehr gewurmt, dass wir bisher keinen Heimsieg vor heimischer Kulisse, vor unseren eigenen Fans hatten. Was ich absolut fantastisch finde, dass wir nach dem 0:1-Rückstand weiter diese Unterstützung erfahren haben. Es wurde nicht unruhig. Ich habe nicht das Gefühl gehabt, dass die Fans unruhig werden, sondern ich glaube sie hatten auch das Gefühl von Anfang an, dass dort eine Mannschaft auf dem Platz steht, die gewinnen wollte“, erklärte der sichtlich erleichterte S04-Trainer nach dem Spiel.
Sicherlich spielte der Spielverlauf mit dem schnellen Ausgleich durch Marius Bülter (15.) den Königsblauen in die Karten. Aber auffallend war, dass sich auch in der langen Spielphase nach dem 1:1 bis zum 2:1 durch Simon Terodde (46.) und vor allem in der Drangphase der Fortuna in der Schlussviertelstunde die Anhänger wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft standen.
Immer wieder wurden von den 25.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena Einzelaktionen wie Ballgewinne oder Kamikaze-Grätschen von[b] Ko Itakura[/b frenetisch gefeiert. Sie entlud sich dann in einem Urknall beim erlösenden 3:1 durch Terodde in der Schlussminute. Grammozis: „Die Leistung der Mannschaft hat sich auf die Ränge und dann wieder zurück gebildet. Ich denke, dieses Gefühl, einfach auch diese Entlastung und diese Erleichterung - auch bei unseren Fans - entlud sich mit viel Freude mit dem Torjubel. Das ist ein schöner Moment. Dafür sind Chris und ich Trainer geworden, damit wir solche Momente miterleben dürfen. Deshalb war es umso schöner, das zu sehen."
Zur sensationellen Stimmung in der Arena, die an beste Zeiten erinnert hat, hat sicherlich auch die Auswahl des Liedguts im Rahmenprogramm beigetragen. Denn es wurden Klassiker der Schalker Fanszene gespielt, die sicherlich einen kleinen Beitrag dazu leisten können, eine neue Wagenburg-Mentalität im Verein aufzubauen.
Bereits vor dem Anpfiff wurde das Lied „Wir sind Schalker“ von den Lokalmatadoren aus den 1990er Jahren zelebriert. Nach dem Spiel bekamen die begeisterten Zuschauer „Zeig mir den Platz in der Kurve“ von Gerd Recat aus dem Jahr 1972 und „Schalke ist die Macht“ von den Kellergeistern auf die Ohren. „Ich hoffe, dass die Fans mit einem guten Gefühl nach Hause fahren, denn für sie freut es mich sehr, sehr“, sagte Grammozis nach dem Spiel. Die vielen glücklichen Gesichter der S04-Fans sprachen Bände.